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Die BW/4 Model Transfer Verbindung in DWC und bisherige Verbindungsoptionen

Inhaltsverzeichnis

Für die Data Warehouse Cloud (DWC) bietet SAP eine sogenannte SAP BW/4HANA Model Transfer Verbindung an. Diese ermöglicht es bestehende Daten inklusive derer Metadaten (Applikationen) aus einem SAP BW/4HANA-System in die DWC einzubinden und wiederzuverwenden, ohne sie manuell neu aufzubauen.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie diese Verbindung angelegt werden kann, hat Ingo Hilgefort von der SAP in diesem Blog sehr gut zusammengefasst. Der Aufwand ist deutlich höher als bei der ABAP live Verbindung. Daher stellt sich die Frage, welche Vorteile die Model Transfer Verbindung bringt und für welche Anwendungsszenarien diese geeignet ist. Darauf geht dieser Blogbeitrag detailliert ein.

SAP BW Verbindung

Der einfachste Zugriff aus der DWC auf Daten in einem SAP BW System besteht über die SAP BW Verbindung. Hierbei kann auf einzelne Tabellen, CDS Views oder Data Sources remote oder mittels Replikation zugegriffen werden. In letzterem Fall werden die Daten zyklisch in die DWC geladen. Das Reporting findet auf den in der DWC gespeicherten Daten statt. Die Tabellen können dann in der DWC beliebig selektiert, gefiltert und miteinander kombiniert werden. Von der einfachen Sicht auf eine Tabelle bis zum komplexen Datenmodell, bestehend aus Stamm- und Bewegungsdaten, ist alles möglich.

In der Praxis gibt es häufig den Fall, dass bereits ein BW Datenmodell in Form einer Query vorhanden ist, das genau so auch in der DWC genutzt werden soll. Diese Query basiert dabei auf mehreren Datenquellen: ADSOs und/oder HANA Calculation Views für die Bewegungsdaten, (ggf. zeitabhängige) Stammdatentabellen für Navigationsattribute sowie Texttabellen für die (ggf. zeit- oder sprachabhängigen) Texte zu den Merkmalsschlüsseln. Mit der SAP BW Verbindung müsste man die Objekte alle einzeln in der DWC anlegen und dann zum Beispiel über eine View miteinander kombinieren. Die Anzahl der Objekte und damit der Aufwand diese in der DWC anzulegen, wird schnell relativ groß. Für solche Fälle bietet sich die BW/4HANA Model Transfer Verbindung an.

BW/4HANA Model Transfer Verbindung

Bei der BW/4HANA Model Transfer Verbindung werden ausgehend von Queries ganze Datenmodelle in die DWC importiert und dazu sämtliche Objekte automatisiert angelegt. Dies sind im Wesentlichen alle benötigten BW Quellen inklusive deren Verbindungen, um die Query ausführen zu können. Welche Objekte das sind und was mit diesen geschieht, wird im Folgenden genauer betrachtet.

Tabellen und Views im Data Builder

Im Data Builder werden für Stamm- und Bewegungsdatenobjekte die entsprechenden Remote-Tabellen mit allen im BW verfügbaren Feldern angelegt.

Für Stammdaten werden dafür die jeweiligen Tabellen der BW Info Objekte (/BIC/P* bzw. /BIC/M* sowie /BIC/T*) übernommen. Für Bewegungsdaten wird für den genutzten Reportingprovider, zum Beispiel einem HANA Composite Provider, eine Remote-Tabelle angelegt. Dies ist analog auch über die SAP BW Verbindung möglich, wenn man anstatt einer Tabelle, die dem Composite Provider entsprechende Data Source importiert.

Abb. 1: Automatisch angelegte Stammdaten Remote-Tabelle für das Infoobjekt SACPL_REG

Zu den Remote-Tabellen werden mit der BW/4HANA Model Transfer Verbindung auch entsprechende Views angelegt. Bei Stammdaten beinhalten die jeweiligen Views eine Selektion auf die aktiven Datensätze und auf den aktuellen Kalendertag als Stichtag. Eine Sprachselektion der Texte findet nicht statt.

Abb. 2: Dimension-View für das Infoobjekt SAPCL_REG

Bei den Views für die Bewegungsdaten werden zu der bereits beschriebenen Remote-Tabelle die Navigationsattribute des BW Composite Providers durch einem Left-Join mit den entsprechenden Stammdatenviews ergänzt. Der View enthält somit alle Felder des BW Composite Providers.

Abb. 3: View für den Composite Provider C7SAPCL_TD

Datenmodelle im Business Builder

Im Business Builder werden die beschriebenen Views in zwei aufeinander aufbauenden Schritten miteinander kombiniert.

Zunächst werden Texte und Attribute zu einem Infoobjekt in einer Dimension zusammengefasst. Für die Bewegungsdaten werden Analytische Datensets erstellt, bei denen für die entsprechenden Felder des Bewegungsdaten-Views die vorhandenen Dimensionen assoziiert werden.

Im folgenden Schritt wird dann ein Verbrauchsmodell (Consumption Model) angelegt, das die Merkmale und Navigationsattribute inkl. zugehöriger Texte sowie Kennzahlen der anfangs importierten Query zusammenführt. Auch eingeschränkte und berechnete Kennzahlen bzw. Elemente einer Kennzahlstruktur sind als Kennzahlen verfügbar.

Abb. 4: Felder des Verbrauchsmodells

Abb. 5: Kennzahlen des Verbrauchsmodells

Eine BW Query zeichnet sich dadurch aus, dass sie einen bestimmten Aufriss, spezifische Selektionen und Variablen enthält, sodass der Anwender die gewünschten Informationen möglichst direkt entnehmen kann. Diese Aufgabe übernimmt in der DWC die Perspektive, die zugleich das letzte hier vorgestellte Objekt sein wird.

Perspektiven basieren auf einem Verbrauchsmodell und enthalten die tatsächlich anzuzeigenden Merkmale und Kennzahlen analog der anfangs importierten Query. Queryvariablen werden nicht übernommen, für diese muss bereits bei der Freigabe im BW ein konstanter Wert ausgewählt werden. Es ist aber möglich nach dem Import Eingabeparameter in der DWC Perspektive zu ergänzen. Es wird empfohlen dazu die Perspektive zunächst zu kopieren und die Kopie anzupassen. Ansonsten sind die manuellen Änderungen nach dem nächsten Import, zum Beispiel nach der Erweiterung des Composite Providers um ein weiteres Feld, verloren.

Zusammenfassung

Es wurde gezeigt, wie ein Datenmodell, vertreten durch eine BW Query, mit Bewegungsdaten sowie den zugehörigen Stammdatenobjekten unter Verwendung der SAP BW/4HANA Model Transfer Verbindung in die DWC importiert werden kann. Dabei werden sämtliche benötigte BW-Tabellen automatisiert angelegt. Darauf basiert das generierte DWC-Datenmodell, das schließlich über die Perspektive konsumiert werden kann.

Neben der Verwendung der Verbrauchsmodelle in den hier beschriebenen Perspektiven ist auch eine Verwendung in anderen DWC-Datenmodellen möglich. Die Verbrauchsmodelle, aber auch einzelne Tabellen oder Views, können problemlos in selbst erstellte Modelle integriert werden. Bei ausschließlicher Verwendung der SAP BW Verbindung müssten sämtliche Tabellen einzeln importiert und das Modell selbst implementiert werden. Auch wenn die Anzahl der Objekte dadurch kleiner gehalten werden könnte, wäre der Aufwand um ein Vielfaches größer. Die SAP BW/4HANA Model Transfer Verbindung bietet somit die Möglichkeit vorhandene BW Queries schnell und ohne großen Aufwand in der DWC zu konsumieren. Dies dürfte insbesondere dann relevant sein, wenn es weitere Datenmodelle gibt, die ausschließlich in der DWC umgesetzt sind, und der Anwender alle Berichte im gleichen System konsumieren möchte. Ein weiteres Anwendungsszenario ist es die Daten der BW Query mit weiteren Daten, die nur in der DWC vorliegen, zu kombinieren.

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