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BW Query Editor im SAP HANA Studio

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Inhaltsverzeichnis

Der Query Editor im SAP HANA Studio im Vergleich zum bisherigen Query Designer

Mit der Einführung des SAP HANA Studios werden nicht nur Teile der BW Modellierung und Verwaltung aus dem SAP GUI in das SAP HANA Studio (bzw. in die BW Modellierungswerkzeuge in Eclipse – BW-MT in Eclipse) verlagert, sondern auch die Erstellung von Querys erfolgt nun im SAP HANA Studio bzw. mit BW Modellierungswerkzeugen in Eclipse. Das bisherige Tool für die Erstellung von Querys, der Query Designer, wird nicht mehr unterstützt. Querys werden im SAP HANA Studio mit dem BW Query Editor (auch BW-MT Query Designer) definiert.

Die Voraussetzungen für diesen Wechsel, sowie die Änderungen und die Vorteile, die sich aus der neuen Umgebung für die Query-Definition im SAP BW ergeben, soll dieser Blog kurz beleuchten.

Der geeignete Zeitpunkt zur Umstellung auf den Query Editor im SAP HANA Studio

Zunächst stellt sich die Frage, wann kann man, wann muss man und wann sollte man wechseln.

War in den frühen Versionen des SAP HANA Studios (ab Version 1.6) der Funktionsumfang noch auf einfache Query-Definitionen beschränkt, steht die volle Funktionalität ab der SAP-HANA-Studio-Version 1.11 zur Verfügung. Ab dieser Version werden neue Funktionalitäten für Querys nur noch in den BW Modeling Tools zur Verfügung gestellt. Einige wenige alte Funktionalitäten von früheren BW-Versionen, wie bspw. die Nutzung des Merkmals 0REQUID, werden nicht mehr unterstützt. Backendseitig ist ein BW 7.4 on HANA ab SP 13 (oder vergleichbare Release Stände mit BW 7.5 on HANA SP 00 bzw. ein BW/4HANA) erforderlich. Ab dem SP04 für BW 7.5 on HANA wird der alte Query Designer nicht mehr unterstützt wird, so dass ab diesem Release Stand nur noch die Modeling Tools genutzt werden können.

Eine gute Nachricht ist, dass eine explizite Migration von Querys nicht nötig ist, um diese mit dem BW Query Editor im SAP HANA Studio bearbeiten zu können. Die Frage, wann man umstellt ist daher nur individuell zu beantworten und richtet sich eher an anderen Überlegungen aus:

  • Bei einer Greenfield-Implementierung eines BW-on-HANA bzw. BW/4HANA-Systems kann die Frage nur mit einem klaren ja beantwortet werden.
  • Bei Migrationsszenarien sollte eine kritische Masse an Anwendungsfällen für das SAP HANA Studio vorliegen. Daher sollten nicht nur Querys mit dem SAP HANA Studio bearbeitet werden, sondern auch weitere Backend-Funktionen des SAP HANA Studios genützt werden. Der Umfang muss verbindlich definiert werden.
  • Werden Querys auch durch Key-User bzw. den Fachbereich erstellt, so sind dessen Schulungsaufwand und der Aufwand für das Ausrollen des SAP HANA Studios / Modeling Tools an eine größere Anzahl an Nutzern zu bedenken.

Auf jeden Fall sind die mit dem BW-MT Query Designer zu pflegenden Querys klar zu definieren (bspw. über Architekturrichtlinien und Namenskonventionen).

Wesentliche Änderungen und Vorteile des neuen Query Editors im SAP HANA Studio

Die Neuanlage einer Query offenbart eine Änderung gegenüber dem alten Query Designer bzw. der bisherigen Administration Workbench im SAP GUI. Vorhandene Querys sind in der jeweiligen Projektsicht unter ihrem Composite Provider verfügbar und können von dort im BW-MT Query Designer geöffnet werden. Sobald eine Query bearbeitet wird werden im View Info Provider die Info-Objekte des zugrunde liegenden Info Providers angezeigt – analog dem linken Teil beim alten Query Designer (siehe Rahmen 1 in Abbildung 1).

Abbildung 1: Query Info Provider View

In dem sich öffnenden Editor-Fenster fallen zunächst die unten angeordneten Reiter ins Auge. Die meisten der Reiter sind aus dem alten Query Designer bekannt (Filter, Bedingungen, Ausnahmen) bzw. aus ähnlich klingenden Bereichen des alten Query Designers (Allgemein, Sheet-Definition). Es gibt jedoch auch Neuerungen. Aber der Reihe nach.

Reiter „Allgemein“

Die in diesem Reiter zu finden Einstellungsmöglichkeiten entsprechen den Einstellungen für Querys, die früher auf der rechten Seite zu finden waren, wenn die Query-Eigenschaften selektiert waren. Diese nun auf einen Blick zu sehen (siehe Abbildung 1, Rahmen 2), wie bspw. die Platzierung des Vorzeichens, Position der Ergebniszeilen, die Variablenreihenfolge, Einstellungen für Planungs-Querys. Im unteren Teil sind HANA-spezifische Optionen wie Zugriff auf die Daten im kalten Bereich der Archivierung hinzugekommen.

Die neue Option „Externe SAP HANA View“ im Bereich Remote-Zugriff ermöglicht es Query-spezifische Funktionalitäten wie Aggregationen und Währungsumrechnungen im HANA-Kontext bereitzustellen und bspw. in einem SQL-Statement zu konsumieren. Es sind hierbei jedoch Einschränkungen zu beachten. So muss das Ergebnis in einer Tabellenform vorliegen. Weitere Einschränkung bestehen hinsichtlich der unterstützten Queryfunktionen (siehe auch OSS-Hinweis 2080686). Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt (bspw. wenn Ausnahmezellen definiert wurden, Variablen Eingaben verlangen), so kann die Query nicht generiert werden und entsprechende Fehlermeldungen werden ausgegeben (siehe Abbildung 2). Diese Einschränkungen dürften aber teilweise aus dem früheren Verwendungsfall für Queries als Quelle in Transformationen bekannt sein.

Abbildung 2: Reiter „Allgemein“ und Option „Externer SAP HANA View“

Reiter „Filter“

Im Bereich der Filter gibt es einige kleinere Neuerungen. Die Darstellung unterteilt sich in zwei Bereiche. Der linke Bereich zeigt die Filter der Query, unterteilt in Festwerte, die für die gesamte Query gelten und die Standardwerte, welche die Filter aus Selektionen, die nicht für die gesamte Query gültig sind, darstellen (siehe Punkt 1 in Abbildung 1). Im rechten Bereich werden die für die selektierten Filter gültigen Eigenschaften direkt angezeigt, wie bspw. Darstellung als Schlüssel oder auch gewählte Hierarchie Einstellungen (siehe Punkt 2 in Abbildung 3).

Abbildung 3: Query-Reiter „Filter“

Auch die Darstellung bei der Filterdefinition an sich wurde modernisiert und übersichtlicher gestaltet. So ist nun eine komfortable Direkteingabe von Filtern bei der Suche nach Werten möglich. Ferner werden die Details der Variablen übersichtlich angezeigt wie in Abbildung 4 unten links zu sehen ist.

Abbildung 4: Filter „Variablenauswahl“

Das Anlegen neuer Variablen erfolgt aus dem View Info Provider zum jeweiligen Merkmal. Bei den Verarbeitungsoptionen kam ein neuer Typ hinzu: SAP-HANA-Exit. Hier kann die Verarbeitung der Logik auf Ebene der HANA Datenbank verlagert werden und damit sehr performant erfolgen. Die Nutzung von SQL kann bei manchen Anforderungen an die Logik auch zu viel einfacheren Statements als bisher in einem ABAP-Statement führen (bspw. die Ermittlung eines Minimal-/Maximalwerts).

Für jeden Info Provider werden im Project Explorer neben den ihm zugeordneten Querys auch die eingeschränkten und berechneten Kennzahlen sowie die vorhandenen Filter angezeigt. Bei den Filtern können Filter, welche mehrere Merkmale beinhalten, abgelegt werden und dann immer wieder in einer Query verwendet werden.

Reiter „Sheet-Definition“

Die in diesem Reiter angebotenen Optionen entsprechen in weiten Teilen der Darstellung, die es früher auf dem zweiten Reiter im Query Designer gegeben hat. Hier können die Zeilen und Spalten sowie die freien Merkmale einer Query mit Objekten definiert werden.

Die Auswahl eines Merkmals kann hier zum einen wie bisher per „Drag & Drop“ aus den angebotenen Merkmalen im View Info Provider erfolgen. Zum anderen steht eine Suchfunktion über die rechte Maustaste zur Verfügung. Damit können dann alle Merkmale, Kennzahlen oder wiederverwendbare Komponenten des Composite Providers wie beisielsweie eingeschränkte Kennzahlen über eine Suchmaske gesucht werden. Gerade bei Composite Providern mit vielen Merkmalen ist dies eine komfortable Neuerung. Abbildung 5 zeigt eine solche Filterung.

Abbildung 5: Filtern Merkmal / Kennzahlenauswahl

Eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem alten Query Designer zeigt sich in der Art und Weise, wie die Details für die einzelnen Objekte dargestellt werden. Musste im alten Query Designer erst über einen Doppelklick ein neues Pop-up-Fenster geöffnet werden, so sind die Details zur Selektion beim Merkmal bzw. der Kennzahl nun direkt auf der rechten Seite dargestellt. Das bisherige Warten auf das Pop-up-Fenster gehört damit der Vergangenheit an und man erhält viel schneller einen Überblick über die vorgenommenen Selektionen. In Verbindung mit der Möglichkeit, mehrere Objekte (Querys, eingeschränkte/berechnete Kennzahlen, Filter, Variablen, etc.) quasi parallel in mehreren Reitern im HANA Studio im Zugriff zu haben, sind damit einfachere und schnellere Arbeitsschritte beim Kopieren und Abgleichen von Querys möglich. Dadurch sind gerade Implementierungen, wie das Erstellen von ähnlichen Querys, die auf der Nutzung von gemeinsamen Strukturen und Vorlagen beruhen, wesentlich schneller durchzuführen als bisher.

Nutzt man noch die Option „Reporting-Vorschau“, so kann man sich auch schon einen ersten Eindruck über die Daten verschaffen, welche die Query bereitstellt und erste Analysen vornehmen (siehe Abbildung 11).

Abbildung 6: Auswahldetailsberichtselement

Der Formeleditor für die Erstellung von Formeln wurde vereinfacht und mit neuen Funktionalitäten versehen. Der Einstieg erfolgt, wie bisher, über die Auswahl bei den Optionen der rechten Maustaste. Es öffnet sich ein Pop-up-Fenster, in dem die Einstellungen vorgenommen werden können. Erweitert wurde die Unterstützung bei der Eingabe der Formelbestandteile. Über den Shortcut [STRG + Leertaste] werden die verfügbaren Parameter zur Anzeige gebracht.

Abbildung 7: Der Formeleditor und die Anzeige der verfügbaren Formelelemente


Die möglichen Formelelemente sind auch über die Gruppenauswahl unten links auswählbar. Diese bietet die vorhandenen Formelelemente nach Gruppen sortiert zur Auswahl an. Dies kann insbesondere bei der Auswahl aus bereits vorhandenen Strukturelementen in einer größeren Query von Nutzen sein. Hier kann man in der Gruppe dann über die Filterfunktion die Auswahl effektiver einschränken (siehe Abbildung 8).

Abbildung 8: Gruppierung und Filterfunktion im Formeleditor


Im Formeleditor wird die zu einem ausgewählten Element erforderliche Syntax angezeigt und fehlerhafte Formeln werden markiert (Abbildung 9). Trotzdem ist bei manchen Formeln ein Ausprobieren immer noch nützlich.

Abbildung 9: Formeleditor mit Eingabehilfen

In einer Formel kann auch auf andere Formeln, Selektionen und Zellen zurückgegriffen werden und verschiedene Boolean-Operatoren können kombiniert werden, wie Abbildung 9 zeigt. Sobald die durchschnittliche Bestellmenge kleiner 500 Einheiten ist (aus dem ersten Boolean-Operator mit der Funktion fx [<]) soll eine 0 ausgegeben werden. Es wird daher dieser Operator in den IF-Operator eingebunden. Das Ergebnis kann in der Datenvorschau direkt angezeigt und überprüft werden.

Abbildung 10: Formeleditor mit IF-Operator und Ausgabe in Datenvorschau

Reiter „Zellen“

Der Reiter ist nur verfügbar, wenn Strukturen für Zeilen und Spalten vorliegen. Hier wurden die Möglichkeiten für die Darstellungen und Priorisierungen erweitert (siehe Abbildung 11).

Die Definition von Hilfszellen ist wie bisher in einem eigenen Reiter abgelegt (siehe Abbildung 11, oben). Auch hier wurde der vorhandene Platz dahingehend genutzt, dass die für die jeweilige Zelle definierten Selektionen und Einstellungen nun direkt ersichtlich sind. Evtl. vorhandenen Hilfszellen werden in einem eigenen Bereich direkt angezeigt.

Abbildung 11: Datenvorschaufunktion und Zelldefinition

Reiter „Bedingungen“ / Reiter „Ausnahmen“

In diesen Reitern finden sich die die Einstellungen für Bedingungen bzw. Ausnahmen für die Query die man aus den Reitern im bisherigen Query Designer für diese Funktionen kennt.

Reiter „Abhängigkeiten“

In diesem Reiter wird eine graphische Darstellung, der in einer Query verwendeten wiederverwendbaren Objekte (wie bspw. Variablen), angeboten.

Reiter „Laufzeiteigenschaften“

Die im Reiter „Laufzeiteigenschaften“ angebotenen Optionen gab es im alten Query Designer nicht. Nach einem genaueren Blick auf die angebotenen Eigenschaften kommen eine diese aber doch bekannt vor. Und richtig, dahinter verbergen sich Einstellungen aus der Transaktion RSRT im SAP GUI (Query-Eigenschaften).

Sonstiges

Generell ist noch positiv hervorzuheben, dass sich das HANA Studio die Einstellungen für die Darstellung der Objekte (Text, Schlüssel, Schlüssel und Text, Text und Schlüssel) merkt und sie nicht wie bisher jedes Mal neu ausgewählt werden müssen. Und wer will kann sich immer noch den Editor für die Query-Definition in einem eigenen Fenster anzeigen lassen (per „Drag & Drop“ den Reiter auf den Desktop ziehen oder mit einem Doppelklick oder STRG + „M“ im HANA Studio die Größe maximieren).

Fazit

Der Wechsel sollte zu einem klar definierten Zeitpunkt und in einem klar definierten Umfang erfolgen. Die Umstellung selbst gestaltet sich problemlos und auch die Handhabung unterscheidet sich nicht so sehr vom bisherigen Query Designer, so dass hier nach einer kurzen Eingewöhnungsphase der alte Query Designer relativ schnell in Vergessenheit gerät.

Ein paar Features im neuen Query Editor erleichtern die Arbeit mit Querys erheblich und stellen einen Mehrwert dar, den man nicht mehr missen will. Die Suchfunktionen sind komfortabler und leichter zugänglich, Details zu den einzelnen Elementen werden nun direkt angezeigt (wie bspw. Selektionsbedingungen bei einem Strukturelement) und man hat alle relevanten Informationen (wie bspw. eine alte Query als Vorlage oder die genutzten Merkmale) alle in einem Tool auf einen Blick. Dies erleichtert das Arbeiten mit Querys erheblich und führt gerade bei komplexen Querys zu einem deutlichen Komfort- und Zeitgewinn für den Entwickler.

Alles in allem stellt der Query Editors des HANA Studios den einfachsten und unproblematischen Teil des Umstiegs auf das HANA Studio dar mit klaren Vorteilen in der Handhabung gegenüber der alten Lösung.

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