CVI – CUSTOMER-VENDOR-INTEGRATION
Wie bereits im vorherigen Blogbeitrag erwähnt, wird in SAP S/4HANA der Geschäftspartner das führende Objekt und der einzige Einstiegspunkt für die Pflege von Geschäftspartnern-, Kunden- und Lieferantenstammdaten sein. Im Folgenden gehen wir detaillierter auf die Standard- und Zusatzfunktionalitäten der Customer-Vendor-Integration (CVI) ein und orientieren uns am Einführungsleitfaden, siehe Abbildung 01.
Vorbereitende Schritte
Zunächst werden die Synchronisationsobjekte definiert, in unserem Fokus stehen hier die bereits von SAP ausgelieferten Objekte BP (Geschäftspartner), CUSTOMER (Kunde) und VENDOR (Lieferant), siehe Abbildung 02.
Synchronisationsoptionen aktivieren
Hier wird die Synchronisationsoption pro Synchronisationsobjekt einmalig aktiviert und kann im Bedarfsfall auch wieder deaktiviert werden, siehe Abbildung 03.
Erstsynchronisation
Für die Erstsynchronisation der Debitoren/ Kreditoren steht grundsätzlich das Synchronisationscockpit zur Verfügung, siehe Abbildung 04. Hier können parametrisiert die Stammdaten in den zuvor definierten Richtungen synchronisiert werden. Vor der Erstsynchronisation sind noch weitere technische Konfigurationen in der CVI erforderlich, diese wollen wir hier aber nicht weiter auflisten, bei Bedarf können Sie sich dazu gerne an unsere Experten wenden. Sehr nützlich bei der Synchronisation ist das integrierte Monitoring, welches im Detail entsprechende Meldungen über erfolgreiche oder fehlerhafte Synchronisationsschritte liefert, siehe Abbildung 05. Daneben bietet das Synchronisationscockpit auch die Möglichkeit spezielles Customizing abzugleichen, siehe Abbildung 06.
Erweiterungsmöglichkeiten
Neben dem klassischen Customizing das sich im Einführungsleitfaden befindet (SAP Customizing Einführungsleitfaden –> Anwendungsübergreifende Komponenten –> Stammdatensynchronisation –> Customer-Vendor-Integration) stellt die CVI auch zentrale BAdIs zur Verfügung, um kundeneigene Logik im Mapping zwischen der komplexen Geschäftspartnerstruktur und den Kunden- und Lieferantenstrukturen abzubilden. Diese sind: – Datenzuordnung GP<->Debitor/Kreditor/Ansprechpartner – Datenzuordnung der Bankverbindung GP->Debitor/Kreditor – Datenzuordnung der Zahlungskarten GP<->Debitor – Datenzuordnung der Anrede von Debitor/Kreditor nach GP – Vorbelegungen für Datenanlagen GP nach Debitor/Kreditor Im Folgenden listen wir nun Details zu den BAdI´s „Datenzuordnung GP <-> Debitor/Kreditor/Ansprechpartner“ und „Vorbelegungen für Datenanlagen GP nach Debitor/Kreditor“.
Datenzuordnung GP <-> Debitor/Kreditor/Ansprechpartner
Das BAdI wird in der Komponente Stammdaten Synchronisation (AP-MD-BF-SYN) verwendet. Hier können Anpassungen in der Feldzuordnung der Customer-Vendor-Integration geändert und erweitert werden. Insbesondere können hier die Zuordnungen zwischen Geschäftspartner-/Debitoren-/Kreditoren-/ und Ansprechpartnerdaten und die Zuordnungen zwischen Geschäftspartnerbeziehungsdaten und den Ansprechpartnerdaten angepasst werden. Es stehen die folgenden Methoden zur Verfügung: – MAP_BP_TO_CUSTOMER: Geschäftspartnerdaten Debitorendaten zuordnen von der komplexen externen Schnittstelle des Geschäftspartners (BUS_EI_EXTERN) zur komplexen externen Schnittstelle des Kunden (CMDS_EI_EXTERN). – MAP_BP_REL_TO_CUSTOMER_CONTACT: GP-Beziehungsdaten (BURS_EI_EXTERN) den Ansprechpartnerdaten zuordnen (CMDS_EI_CONTACTS). Hier stehen weitere Parameter wie z.B. die komplexe Schnittstelle des Geschäftspartners zur Verfügung. – MAP_BP_TO_CUSTOMER_CONTACT: Geschäftspartnerdaten (BUS_EI_EXTERN) den Ansprechpartnerdaten (CMDS_EI_CONTACTS) zuordnen. Zudem steht die Schnittstelle der Beziehungsdaten zur Verfügung (BURS_EI_EXTERN). – MAP_BP_TO_VENDOR: Geschäftspartnerdaten (BUS_EI_EXTERN) den Kreditorendaten (VMDS_EI_EXTERN) zuordnen. – MAP_CUSTOMER_TO_BP: Debitorendaten (CMDS_EI_EXTERN) den Geschäftspartnerdaten zuordnen (BUS_EI_EXTERN). – MAP_CUST_CONT_TO_BP_AND_REL: Ansprechpartnerdaten (CMDS_EI_CONTACTS) den Geschäftspartnergesamtdaten zuordnen (C_PARTNER [BUS_EI_EXTERN], C_PERSON [BUS_EI_EXTERN], C_RELATION [BURS_EI_EXTERN]. – MAP_VENDOR_TO_BP: Kreditorendaten (VMDS_EI_EXTERN) den Geschäftspartnerdaten (BUS_EI_EXTERN) zuordnen. – MAP_PERSON_TO_CUSTOMER_CONTACT: Personendaten (BUS_EI_EXTERN) den Ansprechpartnerdaten (CMDS_EI_CONTACTS) zuordnen. Zudem stehen weitere Parameter zur Verfügung. – MAP_BP_REL_TO_VENDOR_CONTACT: Zuordnung der Geschäftspartnerbeziehungsdaten (BURS_EI_EXTERN) zum kreditorischen Ansprechpartner (VMDS_EI_CONTACTS). – MAP_VEND_CONT_TO_BP_AND_REL: Zuordnung des kreditorischen Ansprechpartners (VMDS_EI_CONTACTS ) zu den Geschäftspartnergesamtdaten (BURS_EI_EXTERN). – MAP_BP_TO_VENDOR_CONTACT: Zuordnung der Geschäftspartnerdaten (BUS_EI_EXTERN) zum kreditorischen Ansprechpartner (VMDS_EI_CONTACTS). – MAP_PERSON_TO_VENDOR_CONTACT: Zuordnung von Personendaten (BUS_EI_EXTERN ) zu den kreditorischen Ansprechpartnerdaten (VMDS_EI_CONTACTS).
Vorbelegungen für Datenanlagen GP nach Debitor/Kreditor
Das BAdI wird in der Komponente Stammdaten Synchronisation (AP-MD-BF-SYN) verwendet. Hier können synchronisationsrelevante Felder der Debitoren-/Kreditorenintegration wie z.B. die allgemeinen Daten des Debitors und buchungskreisabhängige Daten des Debitors bei Neuanlagen in der Richtung Geschäftspartner nach Debitor/Kreditor vorbelegt werden. Im SAP Standard ist bereits die BAdI Implementierung CVI_DEFAULT_VALUES aktiv. Das BAdI wird z.B. bei Neuanlage eines Geschäftspartners, Buchungskreises, Vertriebsbereichs oder der Einkaufsorganisation aufgerufen. Es stehen die folgenden Methoden zur Verfügung: – GET_DEFAULTS_FOR_CUST: Gibt grundsätzlich die Vorbelegungswerte für allg. Debitordaten (CMDS_EI_VMD_CENTRAL_DATA) zurück. Allerdings können hierüber auch weitere Segmente beeinflusst werden, wie z.B. die Steuergruppierungen im Kundenstamm, Steuerindikatoren, Abladestellen, Vorbelegungen der Buchungskreise und Vertriebsbereiche. – GET_DEFAULTS_FOR_CUST_CC: Gibt Vorbelegungswerte für buchungskreisabhängige Debitorendaten (CMDS_EI_COMPANY_DATA), Mahndaten (CVIS_CUST_CC_DUNNING_T) und Quellensteuertypen (CVIS_CUST_CC_WTAX_TYPE_T) zurück. – GET_DEFAULTS_FOR_CUST_SALES: Gibt Vorbelegungswerte für Vertriebsbereichsdaten (CMDS_EI_SALES_DATA), Partnerrollen (CVIS_CUST_FUNCTIONS_T) und Steuerindikatoren (CVIS_CUST_TAX_IND_T) zurück. – GET_DEFAULTS_FOR_VEND: Gibt Vorbelegungswerte für allg. Kreditordaten (VMDS_EI_VMD_CENTRAL_DATA), Steuergruppierungen (CVIS_VEND_TAX_GROUPING_T) Buchungskreise (CVIS_COMPANY_CODE_T) und Schlüsselfelder für Einkaufsorganisationen (CVIS_PURCHASING_ORG_T) zurück. – GET_DEFAULTS_FOR_VEND_CC : Gibt Vorbelegungswerte für buchungskreisabhängige Kreditordaten (VMDS_EI_COMPANY_DATA), Mahndaten (CVIS_VEND_CC_DUNNING_T) und Quellensteuertypen (CVIS_VEND_CC_WTAX_TYPE_T) zurück – GET_DEFAULTS_FOR_VEND_PORG: Gibt Vorbelegungswerte für Einkaufsorganisationen (VMDS_EI_PURCHASING_DATA) und Partnerrollen (CVIS_VEND_FUNCTIONS_T) zurück. Durch konkrete Erfahrungen in zahlreichen Kundenprojekten können wir festhalten, dass die Erweiterungsmöglichkeiten der CVI gut integriert und strukturiert sind. Die BAdI´s haben alle eine recht ähnliche Schnittstelle und sind durchaus auch gut dokumentiert und nahezu selbsterklärend. Durch unsere langjährige Kompetenz in diesem Bereich (die ersten Erfahrungen mit der CVI hat unser Berater- und Entwicklerteam bereits 2007 sammeln können) konnten wir in Projekten immer eine adäquate Integration der Debitoren und Kreditoren in den zentralen Geschäftspartner sicherstellen. Die kundenindividuellen Anforderungen konnten mit den BAdI´s entsprechend abgebildet werden. Von großem Vorteil ist hierbei eine unserer Kernkompetenzen, nämlich das Know-How rund um den SAP CRM Geschäftspartner, welcher im SAP CRM schon seit etlichen Jahren etabliert ist. Der CRM Geschäftspartner ist zum Großteil mit dem zentralen Geschäftspartner im ERP vergleichbar. Dadurch fällt es unserem Beraterteam der Line of Business SAP CRM/Sales leicht, die Integration der Debitoren und Kreditoren in den zentralen Geschäftspartner von Grund auf zu verstehen und zu implementieren.