Alles über die Reichweite eines SAP-ERP-Projekts
Digitalisierung, Globalisierung, Corona und die daraus resultierende Lieferkettenproblematik haben Verantwortliche in vielen Unternehmen dazu veranlasst, weitere Unternehmensbereiche und -prozesse zu digitalisieren. Oft gerät mit dem ERP-System auch der digitale Kern von Unternehmen in den Blick und nicht selten fällt dann die Entscheidung auf SAP S/4HANA oder SAP S/4HANA Cloud.
Gerade zu Beginn eines solchen Implementierungsprojekts stellen sich Verantwortliche und Entscheider einige Fragen. Wie lange dauert so eine Transformation? Welche Abteilungen sind davon betroffen? Und wie wirkt sich das auf den laufenden Betrieb aus?
Eine Frage schwingt häufig im Hintergrund mit, oder besser eine Ansicht: Die Migration nach SAP S/4HANA sei ein klassisches SAP-Projekt. Nur – stimmt das? Oder kann man das auch anders sehen?
Warum die Migration nach SAP S/4HANA ein klassisches SAP-Projekt sein könnte
Es gibt sicherlich einige Punkte, die dafür sprechen, dass es sich bei der Implementierung von SAP S/4HANA um ein typisches SAP-Projekt handelt, mit all den Eigenheiten, die auch die Installation von anderen SAP-Lösungen mit sich bringt.
Zunächst einmal ist SAP S/4HANA eine Softwarelösung, die weitere SAP-Lösungen umfasst oder mit diesen problemlos gekoppelt werden kann. Beispiele hierfür sind die SAP Analytics Cloud, SAP SuccessFactors, die SAP Busienss Technology Platform sowie viele weitere Add-ons. Insofern ist das ERP-System das Fundament für eine unternehmensweite SAP-Landschaft.
Darüber hinaus basiert SAP S/4HANA auf bekannten Technologien von SAP. Dazu gehört etwa die Datenbank-Technologie SAP HANA, die für ungeahnte Geschwindigkeiten sorgt und dadurch z. B. in Reportings, einen Datenzugriff in Echtzeit ermöglicht. Wichtig ist auch die Verbindung mit SAP Fiori, die intuitive und anwenderorientierte Benutzeroberflächen mit sich bringt und so für eine hohe User Experience sorgt. SAP HANA und SAP Fiori werden beide auch in anderen SAP-Lösungen eingesetzt. Insofern sind sie ein typisches Kennzeichen für eine typische SAP-Lösung.
Ferner wird SAP S/4HANA nicht nur von SAP, sondern insbesondere auch von spezialisierten SAP-Partnern vertrieben. Das ERP-System bewegt sich damit im klassischen SAP-Kosmos und kann nicht einfach im Softwareladen nebenan bezogen werden. Nicht zuletzt wird SAP S/4HANA aktuell von der SAP gezielt auf den Markt gepusht – die Softwareschmiede arbeitet also selbst intensiv dafür, dass SAP-Lösungen weiterhin in den Unternehmen der Standard bleiben.
Warum die Migration nach SAP S/4HANA mehr als ein SAP-Projekt ist
Betrachtet man nun ein paar weitere Argumente, stellt man schnell fest, dass die Implementierung von SAP S/4HANA weit mehr als ein reines SAP-Projekt ist. Sicherlich kann die ERP-Suite ihren SAP-Charakter nicht verbergen. Doch darum geht es auch nicht; wichtig ist vielmehr, dass die SAP-Färbung nur eine wesentliche Eigenschaft eines solchen Projekts ist.
Zunächst einmal ist ein modernes ERP-System wie SAP S/4HANA nicht das Ende der digitalen Möglichkeiten. Vielmehr ist es der Ausgangspunkt für viele weitere Digitalisierungsprojekte, die auf dem ERP aufsetzen können. Auch die Optimierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen ist keine reine SAP-Angelegenheit, sondern etwas, das den Unternehmenskern, dessen Organisation sowie die Mitarbeiterkultur betrifft und damit über ein reines Softwareprojekt weit hinausreicht.
Darüber hinaus können auf Basis eines modernisierten ERP-Systems weitere Geschäftsmodelle entwickelt werden. Mehr Agilität und Geschwindigkeit und nahtlose End-to-End-Prozesse schaffen Freiräume für Kreativität und zentrale Aufgaben. Gerade die IT profitiert besonders von diesem neuen ERP-System und kann sich in die Entwicklung des Unternehmens dank neuer Möglichkeiten noch besser einbringen.
Auch aus weiteren Gründen wäre die Implementierung von SAP S/4HANA als reines SAP-Projekt viel zu kurz gegriffen. Zum einen umfasst das ERP-System sämtliche Abteilungen eines Unternehmens. Datensilos und Insellösungen gehören damit der Vergangenheit an; die IT-Landschaft wird neu und zukunftsfähig strukturiert. Zum anderen ist davon nicht nur die Infrastruktur betroffen, sondern selbstverständlich auch die Belegschaft. Mitarbeiter und die Unternehmenskultur müssen ebenfalls transformiert werden, was ein echtes Change-Management erfordert und unabhängig von SAP zu denken ist. Im besten Fall führt die Implementierung von SAP S/4HANA zu einem zukunftsorientierten Unternehmenstyp. SAP spricht in diesem Rahmen gerne vom Intelligent Enterprise; in der Produktion ist eher der Begriff „Smart Factory“ geläufig.
Mit Change Management Mitarbeiter überzeugen
Die Implementierung von SAP S/4HANA ist auch für Mitarbeiter eine echte Herausforderung. Damit der Wechsel besser gelingt, sollten Verantwortliche auf ein professionelles Change-Management setzen. Mehr dazu im kostenfreien E-Book!
Was ist die Implementierung von SAP S/4HANA also dann?
Die Einführung von SAP S/4HANA ist damit kein einfaches Softwareprojekt. Vielmehr wird die Implementierung dieses ERP-Systems zu einem wesentlichen Baustein der digitalen Transformation eines Unternehmens – es ist also weit mehr als ein reines SAP-Projekt. Verantwortliche, die die Größe eines solchen Projekts fürchten, können auf Instrumente zurückgreifen, die den Umstieg wesentlich vereinfachen. So enthält etwa das Servicepaket RISE with SAP unterschiedliche Werkzeuge für eine einfachere Migration. Ist das ERP erst einmal eingerichtet, unterstützen Managed Services bei allen Aufgaben im laufenden Betrieb.