Wer Lebensmittel vor der Tonne retten will, wählt für den Transport konsequenterweise ökologische Verkehrsmittel. Der IT-Dienstleister Nagarro aus Kronberg am Taunus unterstützt foodsharing Frankfurt am Main e.V. mit dem ersten Lastenrad für den Verein. Dies stellt den Auftakt zum Aufbau einer kostenlos ausleihbaren Flotte dar, sodass Lebensmittel effizienter und in größerer Menge gerettet werden können.
Obst und Gemüse, Brot und Backwaren, zubereitete Speisen: Im deutschen Einzelhandel landen rund 500.000 Tonnen Lebensmittel im Müll. Nach wie vor werden zu viele genießbare Lebensmittel weggeworfen, unter anderem, weil sie das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben oder nicht mehr den Handelsnormen entsprechen. Lebensmittel, die in der Tonne landen, belasten einerseits das Klima: Sie erzeugen schätzungsweise zehn Prozent der globalen Treibhausgasemissionen und verschwenden wertvolle Ressourcen. Andererseits leiden Menschen, die sich Lebensmittel nicht mehr leisten können und auf Mahlzeiten verzichten müssen.
Umso wichtiger ist das Engagement von Initiativen wie foodsharing, die sich dafür einsetzen, dass noch essbare Lebensmittel gerettet, verteilt und konsumiert werden. Zudem wird somit auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam gemacht. An mehreren Stellen verteilen foodsaver:innen in Frankfurt gerettete Lebensmittel, die noch genießbar sind, aber nicht mehr verkauft werden. Jeder kann zu den sogenannten „Fairteilern“ kommen und Lebensmittel von Supermärkten, Bäckereien und Gemüsehändlern gratis mitnehmen. Damit konnten die Ehrenamtlichen in Frankfurt nach eigenen Angaben seit Beginn der Initiative bereits 1.709 Tonnen Lebensmittel vor der Tonne retten.
Weihnachtsaktion für den guten Zweck
Um das Abholen größerer Mengen in allen Frankfurter foodsharing Bezirken in Zukunft noch effizienter – und gleichzeitig möglichst ökologisch – zu gestalten, baut foodsharing eine für die Vereinsmitglieder kostenlos ausleihbare Lastenradflotte auf. Diese soll für die Mitglieder einfach zugänglich und jederzeit verfügbar sein sowie Anreize schaffen, das Auto stehenzulassen. Dabei ist die Initiative auf Spenden für die Räder selbst, den Jahresbeitrag für die Versicherung und Schlösser angewiesen. Mit dem IT-Dienstleister Nagarro aus Kronberg am Taunus hat foodsharing einen neuen Unterstützer gefunden. Das Beratungshaus sucht sich jedes Weihnachten ein soziales Projekt aus der Region, für das es sich stark macht. Die Entscheidung für ein Lastenrad für foodsharing war schnell getroffen:
„CARING‘ für eine bessere Gesellschaft steht bei Nagarro im Mittelpunkt aller Aktivitäten. Die Idee von foodsharing, Lebensmittel mit dem Lastenrad zu retten, vereint zwei unserer wichtigsten Werte: Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Wir freuen uns deshalb sehr, die Freiwilligen des Vereins mit der Spende eines Lastenrads in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Vor dem Hintergrund steigender Lebensmittelpreise ist es für uns selbstverständlich, dass wir uns gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen. Zudem fördern wir auch bei Nagarro aus Umweltgründen die Idee, zunehmend auf das Rad zu setzen. So nutzen bereits viele unserer Mitarbeiter:innen das Jobrad-Angebot und kommen mit dem Rad zur Arbeit“.
Jörg Dietmann, Geschäftsführer von Nagarro
Mit dem Lastenrad von Nagarro steht foodsharing Frankfurt das erste Lastenrad zur Verfügung – es legt den Grundstein für einen erfolgreichen Aufbau der Lastenradflotte; langfristig soll es ein Lastenrad für jeden der sechs Teilbezirke, die foodsharing in Frankfurt abdeckt, geben. Diese stehen an Ausleihstationen an zentralen Orten, mit Anbindung an den ÖPNV, und sind per Online-Buchungssystem für eine bestimmte Ausleihdauer zugänglich.
„Solche Spendenaktionen sind enorm wichtig für uns. Mit den Lastenrädern können wir zum einen mehr Lebensmittel retten und zum anderen Menschen für foodsharing motivieren, die ansonsten keine Kapazitäten besitzen, große Mengen abzuholen. Ziel der Initiative ist es, weitere Sponsoren zu gewinnen, um die Flotte kontinuierlich auszubauen. Mit dem Lastenrad von Nagarro ist ein erster Meilenstein erreicht. Der nächste wird die Erweiterung auf sechs Räder sein. Darüber hinaus soll das Bewusstsein der Menschen geschärft werden, damit gar nicht erst so viele Lebensmittel gerettet werden müssen.“
Marco von der Heyden von foodsharing